Protestkundgebung gegen Rahmenvertrag von Kultusministerkonferenz und VG Wort

Protestkundgebung gegen Rahmenvertrag von Kultusministerkonferenz und VG Wort

Studierende demonstrieren am morgigen Freitag, den 4. November um 15 Uhr vor dem Berliner Büro der Verwertungsgesellschaft Wort gegen den neuen Rahmenvertrag für Universitäten. Sie befürchten: Dessen Umsetzung am 1. Januar 2017 wird den Zugang zu Lehrmitteln erheblich erschweren und den universitären Betrieb ins letzte Jahrtausend zurückwerfen.

Berlin, den 3. November 2016. Lange Schlangen an den Kopierern, Konkurrenz um das letzte Buch, Materialien, die nie zu Genüge vorhanden sind. Diese Erinnerungen an die 80er-Jahre werden bald wieder Realität. Daran Schuld: Der Rahmenvertrag, den die VG Wort mit der Kultusministerkonferenz abgeschlossen hat, denn die Hochschulen müssen jedes Skript genauestens abrechnen. Ein absurder bürokratischer Mehraufwand, der es unmöglich macht, Lehrmaterialien digital bereitzustellen.

Dagegen formiert sich nun Protest: Studierende haben eine Kundgebung vor dem Berliner Büro der VG Wort angemeldet, um ihren Anliegen Gehör zu verleihen.

Kim C. Zeuner, Studentin an der FU: »Der zwischen KMK und VG Wort ausgehandelte Rahmenvertrag ist vollkommen realitätsfern. Die Zwangs-Analogisierung von Lehrmaterial baut längst überwundene Barrieren wieder auf und sorgt für eine Verschlechterung der Lernsituation. Wer sich nicht jeden Text leisten kann, muss hoffen, das letzte Exemplar in der Bibliothek ergattern zu können. Gute Bildung wird wieder ein Privileg der ökonomisch Bessergestellten.«

Der Fall erinnert an das erst kürzlich kontrovers diskutierte Leistungsschutzrecht für Presseverleger, welches für jeden angezeigten Textausschnitt eine Gebühr vorsieht – unabhängig davon, ob es sich um die Vorschau eines Suchergebnisses oder einen vollen Artikel handelte.
Jannis Hutt, Veranstalter der Kundgebung: »Erst Leistungsschutzrecht, dann Unirahmenvertrag. Beiden gemein ist der Irrglaube, analoge Prinzipien ins 21. Jahrhundert übertragen zu können. Wer mit der Studierendenschaft Geld verdienen möchte, ist wirklich an der falschen Adresse.«

Die Kundgebung findet am Freitag, den 4. November um 15 Uhr an der Köthener Straße 44, 10963 Berlin, beim Potsdamer Platz statt.

Der Aufruf zur Demonstration mit Hintergrundinformationen ist hier verfügbar: https://
pub.hutt.io/Dokumente/Unirahmenvertrag/Demoaufruf.pdf

Pressekontakt:

Jannis Hutt
Mobil: NRNRNRNRNRNR
E-Mail: [[email protected]](mailto: [email protected])

Bilder von der Kundgebung
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